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Chronik der Familie Glauner   |   Fotoalbum                                                                

 

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1630 - 1650

Hans Glauner, dessen Haus auch abgebrannt war und der dabei gewiss nicht viel gerettet hatte, konnte natürlich nicht an seinen Neubau denken. Es ist zu vermuten, daß von da an die Glauner überhaupt nicht mehr an der alten Stätte gewohnt haben. Es gab herrenlose Häuser, deren frühere Besitzer gestorben oder geflohen waren und für die nun ein neuer Bewohner willkommen war. Ganz unversehrt waren jedenfalls auch diese Häuser nicht und in den Kriegsjahren 1648 wurde in beständigen Überfällen, Einquartierungen und Plünderungen noch vieles verdorben. Die Not war groß. Noch 1651 heißt es, die meisten Bürger müßten in Ermangelung der Zugtiere „ihr Stücklein Brot mit Schäufeln, Häkeln und Tragen bauen“. Auch wird berichtet, daß in der verarmten und entvölkerten Stadt noch jahrelang Hantierung und Gewerbe stillstanden. Das wird auch für die Bäckerei gegolten haben, weil kein Mehl zum Backen da war. Was damals im Glaunerhaus für Elend und Jammer geherrscht haben mögen, das wird uns zwar nicht überliefert, aber auch die einfachen Daten des Totenbuches reden eine deutliche Sprache.

Hans hatte im ganzen 5 Kinder. Die älteste Tochter, am 9. September 1611 geboren, starb schon am 24. Februar 1634 also zwischen dem Brand von 1632 und der Plünderung vom Herbst 1634. Die zweite Tochter, geboren am 10. August 1617, und der zweite Sohn, Johann Wilhelm, geboren im Mai 1627, sind ganz verschollen, offenbar in diesen Notjahren gestorben. Auch die Mutter Martha scheint dem Krieg und seiner Not erlegen zu sein; das Totenbuch enthält ihren Namen nicht, sie ist vielleicht auf der Flucht gestorben. Ihre jüngste Tochter, geboren am 26. März 1629, war nur 2½ Monate alt geworden. Nur von Hans Jerg, der den Stamm fortpflanzte, wissen wir, daß er den Vater überlebte. Dieser selbst starb am 20. Januar 1640 mit 56 Jahren, offenbar hatte auch sein Leben die Kriegsnot verkürzt.

Hans Jerg Glauner, geboren am 22. Januar 1620 zählte beim Tod des Vaters eben 20 Jahre. Das war noch nicht das Alter zur Erwerbung der Meisterwürde und zur Gründung eines eigenen Hausstandes. Aber in der Kriegszeit konnte man auf diese hergebrachten Regeln nicht so streng achten, wo die Not als Lehr- und Zuchtmeisterin hinter allen Menschen und Dingen stand. Ich möchte fast mit voller Bestimmtheit annehmen, daß er als Geselle bei Salvator Wurm arbeitete, der nachher sein Schwiegervater wurde. Ein irgend nennenswertes Geschäft oder überhaupt ein Erbe hat ihm sein Vater kaum hinterlassen können. Vermutlich hat er sich erst zur Zeit seiner am 2. Februar 1642 stattgehabten Eheschließung mit Elisabeth (Lisa) Wurm selbständig gemacht. Er war jetzt erst 22 Jahre alt auch die Frau war noch außergewöhnlich jung und zählte nur 18 Jahre. Es war ganz offenbar eine richtige Liebesheirat.