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Chronik der Familie Glauner   |   Fotoalbum                                                                

 

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Vor 1550

Unsere Stammreihe, soweit sie festzustellen war, beginnt in dem Städtchen Weilheim an der Teck. Dort lebte um die Mitte des 16. Jahrhunderts der Küfer Jörg Glauner. Sein Sohn, geboren etwa 1555 oder 1557, ist Peter Glauner, der 1599 nach Freudenstadt zieht.

Weilheim, von dem die erste Kunde schon aus dem Jahre 769 auf uns gekommen ist, gehörte im 11.Jahrhundert den Herzögen von Zähringen, wurde 1319 durch den Grafen von Aichelberg zur Stadt gemacht, und kam 1334 an Württemberg. Es war von jeher ein kleines Städtchen, von Ackerbauern und Kleingewerbetreibenden bewohnt. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zählte es wohl etwa 1000 Einwohner. Daß es die Urheimat unseres Geschlechts gewesen ist, ist nicht anzunehmen. Die Quellen aus dem 15.Jahrhundert kennen unter den Einwohnern unseren Namen noch nicht, was freilich nicht ausschließt, daß doch seine Träger dort schon vertreten waren. Vor allem aber ist der Name in der ganzen Umgegend um jene Zeit so sehr verbreitet, - er findet sich zum Beispiel in Neuffen schon 1522, in Frickenhausen und Linsenhofen 1523, in Schopfloch 1545; einzelne sind, wie in Frickenhausen, so wohlhabend, daß man auf längere Zeit der Ansässigkeit an diesem Ort schließen darf, - wie denn überhaupt alle diese Anzeichen darauf deuten, daß das Geschlecht schon lange im Bereich der Teck und des Neuffen zu Hause gewesen ist.

Der erste, den wir in Weilheim finden, ist Jakob Glauner, der 1514 genannt wird. Nach ihm erscheint 1523 Felix Glauner, der zwischen 1542 und 1545 mit Hinterlassung einer Witwe gestorben ist. Neben ihn tritt 1538 Martin Glauner. Dann folgen 1542 Hieronymus, ein zweiter Jakob, endlich 1545 Hans. Jörg, der Vater Peters, und Ausgang der sicheren Stammreihe, erscheint erst 1550. Die Angaben aus den Jahren 1542 und 1545 stammen aus Steuerlisten. Daraus ist zu schließen, daß die damals genannten Männer erwachsene, selbständige Personen mit eigenem Haushalt sind. Die ältesten unter ihnen sind Felix und Martin, die schon früher genannt werden, Felix im Musterregister 1523 unter den Eheleuten und in der Steuerliste von 1525 als Besitzer eines Hauses, im Steueranschlag von 30 fl, was so ziemlich der niedrigste Satz ist, Martin ebenfalls 1525, ohne Behausung mit 10 fl Vermögen, vermutlich als lediger Junggeselle ohne eigenen Hausstand. Beider Verhältnisse haben sich 1538 nicht unerheblich verbessert; Felix hat jetzt ein Vermögen von 300 fl zu versteuern.

Beim Steuersatz von 2½% zahlt er 7½ fl. Martin zahlt 1 fl, besitzt also 40 fl Vermögen. Bei der Steuer von 1542, einer Reichssteuer, die ½% betrug und zum Türkenkrieg verwendet werden sollte, hat Felix nur 21 Kreuzer zu geben, was einem Vermögen von nur 70 fl entspricht, Martin zahlt 9 Kreuzer, hat also jetzt 30 fl, ebensoviel Jakob; Hieronymus aber, der nur 4 Kreuzer zu geben hat, demnach nur 12 fl. Im Jahre 1545, als wieder eine solche Türkensteuer nach dem gleichen Steuersatz erhoben wurde, ist Hieronymus, wie erwähnt verschwunden, vielleicht nach auswärts verzogen, Felix ist tot. Seine Witwe zahlt nur noch 9 Kreuzer, Martin 11, Jakob 18, Hans 4. Der starke Unterschied muß auffallen und zwingt zu der Vermutung, daß man es mit der Genauigkeit in der Selbsteinschätzung nicht allzu streng genommen hat.